Duinocoin-Mining: Wie funktioniert das Kolka-System?

Langsam ist besser als schnell - Kolka stellt den Leistungswahnsinn auf den Kopf

Der Duinocoin (DUCO) basiert auf einer SHA1-Hash-Kette und nutzt das von den DUCO-Entwicklern selbst kreierte Kolka-System, um schwache Miner fair zu belohnen. Wie funktioniert das?

Bei allen anderen Kryptowährungen werden Miner belohnt, die möglichst schnell, energiehungrig und damit teuer sind. Wer mehr Geld einsetzt bekommt mehr Coins. Beim Duinocoin ist das andersherum: Ein Arduino UNO/Nano ist die preiswerteste und effizienteste Art, DUCO zu schürfen.

Coins für CPU-Leistung

Beim Mining aller Kryptowährungen geht es primär um die Belohnung - in Form von Coins, die man für den Einsatz von Hardware (Investition) und Energie (Betriebskosten) bekommt. Bei eigentlich allen Kryptowährungen gilt: Je mehr Geld man in die Miner und die Stromrechnung steckt, desto mehr Belohnungen / Coins bekommt man. Wer viel Geld hat macht viel zusätzliches Geld, und wer sich weder HighEnd-Equipment wie einen ASIC-Miner und eine saftige Stromrechnung leisten kann bekommt auch keine Belohnung. So funktioniert unsere Leistungsgesellschaft und der Turbo-Kapitalismus, in dem wir leben.

Ausschnitt aus dem Kolka-Code

Der Kolka-Code (hier ein Teil von Kolka V1) belohnt den Einsatz von wenigen, einfachen und stromsparenden Minern

Der Duinocoin will sozial und umweltfreundlich sein und dreht das Prinzip durch "Kolka" um: Die höchste Belohnung bekommt aktuell der Arduino UNO, der für das Mining die wohl schwächste Hardware darstellt. Der ATMEGA328P ist ein kleiner 8-bittiger RISC-Mikrocontroller mit 16 (bis zu 20) MHz, 32 KByte Flash-Speicher, 1 KByte EEPROM und gerade einmal 2 KByte internem RAM. Und auch für Mining-Farmen läuft es andersrum: Die ersten vier Miner werden mit je 100% belohnt, Miner #5 nur noch mit 96%, #6 mit 92% - und jeder weitere Miner erhält 4% weniger. Mining-Farmen von reichen Investoren mit tausenden von Arduino UNOs machen also keinen Sinn. Wunderbar!

Woher kommt der Name "Kolka"?

Wer nach einem Kolka-Algorithmus sucht, findet lediglich das Horn von Kolka und den Fischerort Kolka im Nordwesten Lettlands. Wie Duinocoin-Entwickler Robert Piotrowski (revox) im dem Whitepaper zu seinem Coin erklärt, leitete er den Namen von "Coca Cola" ab - nagut... dafür muss man schon einiges an Phantasie haben.

Wie funktioniert Kolka?

Das Kolka-System soll für eine Art Gerechtigkeit für langsame Miner sorgen. Das macht Kolka auf verschiedene Art und Weise. Da mehrfach Nachbesserungen nötig wurden, gibt es bislang vier Kolka-Versionen, die jeweils aufeinander aufbauen:

1. Kolka V1 (März 2020)

Kolka V1 nutzt unterschiedliche Schwierigkeitsgrade (Difficulty) für AVR- und ESP-Mikrocontroller sowie für PCs. Die Belohnung ist abhängig von der Hashrate und der benötigten Zeit, der Anzahl an Shares pro Zeiteinheit, der Anzahl der Miner im Account, dem Wert der Difficulty und dem Zufall.

2. Kolka V2 (Juni 2020)

Natürlich wurde sofort versucht, das Duinocoin-System und seinen simplen DUCO-S1-Algorithmus zu missbrauchen. Auf schnellen PCs lässt sich leicht die Rechenleistung hunderter Arduinos simulieren. Seit Kolka V2 werden daher Miner gebremst, die zu viele Shares pro Zeiteinheit einsenden. Es wird auch geprüft, ob die Hashrate zur angegeben Plattform passt.

3. Kolka V3 (März 2021)

Kolka V3 passt die Difficulty dynamisch an die Rechenleistung des Miner an. Werden die Shares für eine bestimmte Plattform sehr schnell eingereicht, erhöht der Algorithmus die Difficulty für den Miner.

4. Kolka V4 (Mai 2020)

Kolka V4 wertet die UniqueID von AVR- und ESP-Chips aus und sendet sie an die Server. So soll erkannt werden, ob es sich um echte Mikrocontroller (und nicht etwa um simulierte Miner) handelt.

Wer sich den Kolka-Algorithmus einmal genau ansehen will findet auf Github den aktuellen Code (kolka.js).