Hallo, Du grausame Online-Welt!

Anfänge in den 80ern...

Meine ersten Kontakte zu entfernten Server hatte ich mit dem Bildschirmtext (BTX) der deutschen Telekom (grauenhaft!). Wirklich online bin ich seit Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, also seit den frühen Tagen des Internets. Zunächst mit diversen analogen Modems (9.600 baud, 19.200 baud per Zyxel, später 28.800 baud). Die Daten sausten über die normale Telefonleitung hin zu den Mailboxen (z.B. "Tower of Shadows") und in das Fido-Netz (Finlandia). Später gab es ISDN und ich hatte eine der ersten Standleitungen - für 800,- DM pro Monat (64 kBit Up-/Downstream). Noch später kamen die ersten DSL-Standleitungen (128 kBit Up- und 768 kBit Downstream) - freie Fahrt und Vollgas auf der deutschen Datenautobahn! Das Internet habe ich zuerst an der Universität Bremen (Studiengang Informatik) kennengelernt. Damals hat sich per Telnet auf andere Rechner eingeloggt, per FTP Dateien heruntergeladen oder sogar mit Gopher in sortieren Archiven herumgewühlt.

Irgendwann hatte ich dann auch meine eigene .de-Domain und bastelte eine erste (gruselige, von Hand in HTML codierte) Homepage:

Im Laufe der Jahre... nein, Jahrzehnte sind es mittlerweile - habe ich zu diversen Projekten Webseiten gebaut, die aber alle mangels Zeit und damit mangels Inhalten nicht mehr aktiv sind. Dazu gehör(t)en beispielsweise mpcc.de (für das SETI@home-Projekt), slowcomputing.de (alte Workstation & Server), digischutz.de (Tests von Security-Software, die ich über zehn Jahre für Data Becker gemacht habe), textnutte.de (so fühlt man sich manchmal als Autor) oder fpv-drohnen.de (sollte mal eine Nischenseite werden). Die meisten dieser Domains habe ich nicht mehr.

Der SETI@home-Screensaver von 1999, der bei mir unter anderem auf einer Sun SPARCstation 10 lief...

Da ich als einer der ersten Autoren in Deutschland über Bitcoin geschrieben habe, hatte ich für eine Zeit auch einen News-Ticker mit Tipps zu Bitcoin laufen (BitcoinNews.org... diese Seite wird demnächst wiederbelebt!).

Werkzeuge treiben mich in den Wahnsinn

Ich habe alle möglichen Webserver, HTML-Editoren, Content Management System (CMS) wie Joomla, Drupal, Wordpress, und Dutzende andere ausprobiert - und war immer genervt von der Benutzerunfreundlichkeit und der Unsicherheit der jeweiligen Software.

Der Ausweg waren dann eigene Webserver unter OpenBSD mit dessen minimalen httpd und handgestrickte HTML-Seiten. Das war sicher, abartig aufwendig und vor allem hässlich... also nicht wirklich vorzeigbar. Für duinocoin.de habe ich nach langen Jahren mal wieder ein Wordpress installiert - vielleicht ist es besser geworden!?

Wordpress nervt... wie immer

Bei Wordpress laufen irgendwann die essentiellen PlugIns nicht mehr und die Optik (hier die Vorschaubilder) zerbröselt...aaargl§$"$&/$/!

Es ist der 18. Januar 2022 und ich habe wieder einen Blick auf Wordpress geworfen. Und es bestätigt meine Vermutung: Es ist noch fetter geworden - und viel schlimmer: Plugins wie "count per day" laufen nicht mehr, mein PRiNZ Brandford Magazine oder Outspoken gibt es nicht mehr, und das MH-Magazine habe ich 2015 gekauft und 2016 für das Update nochmal die Lizenz bezahlt... und ein drittes Mal bezahle ich es definitiv nicht. Müsste ich aber, weil sich viel getan hat und die alte Version mit dem neuen Wordpress so seine Probleme hat. Alles in Allem: Nur Probleme, Kosten und Frust!

"Back to the roots": Static Site Generator

Also kehre ich reumütig - aber insgeheim auch freudig - zu dem Static Site Generator (SSG) "Hugo" zurück. Klein, stark, schnell! Noch besser ist eigentlich nur das BashBlog (bb). Dazu habe ich bei Heise+ übrigens mal einen Ratgeber geschrieben (Achtung, Paywall).

Bei der Installation von Hugo unter dem von systemd befreiten Devuan GNU/Linux 4.0 "Chimeara" tritt ein kleines Problem auf, was aber an der Implementation von Hugo und nicht an Devuan liegt: Seit Version 0.91.0 gibt es eine neue Security Policy [https://gohugo.io/about/security-model/], die unter anderem den Start externer Software unterbindet - ansich ja eine gute Sache. Leider finde ich reStructuredText (.rst; ja, das schreibt man genau so!) etwas besser als das einfachere Markdown (.md). Startet man den Hugo-Server per

hugo server -D --disableFastRender

und legt eine .rst-Datei an, gibt es folgende Fehlermeldung:

Change detected, rebuilding site.
2022-01-18 20:37:01.424 +0100
Source changed "/home/mipl/ssg/hugo/experiment4/content/posts/hello-world.rst": WRITE
rst2html / rst2html.py not found in $PATH: Please install.
                  Leaving reStructuredText content unrendered.
Total in 12 ms

Die benötigten "docutils" installiert man unter Devuan per

apt-get install python3-docutils

Um reStructuredText zu verfassen kann man jeden beliebigen ASCII-Editor verwenden, besonders schön geht es mit ReText, das als Version 7.2.1.3 in Devuan verfügbar ist.

ReText ist ein sehr einfacher aber praktischer OpenSource-Editor für ReStructuredText

Los gehts!?

Und schon geht es los, die erste Artikel/Postings entstehen. Doch Moment, da gibt es noch ein paar Kleinigkeiten:

• Hugo kann mehrsprachige Websites erzeugen. Damit könnte ich Inhalte in deutsch, englisch, schwedisch und vielleicht auch spanisch und französisch publizieren. Der Leser könnte bequem mit einem Klick zwischen den Sprachversionen wechseln. Klingt spannend, ist aber etwas aufwendig zu pflegen... und die passenden Domains sind schon vergeben: Das offizielle Duinocoin-Projekt ist unter duinocoin[.com|.net|.org] zu erreichen. Bleibt mir duinocoin.de... und damit wird es (vorläufig?) eine rein deutschsprachige Webseite. Englische Inhalte wird es auf meine bitcoinnews.org-Site geben.
• Da ich vom Schreiben lebe, werfe ich logischerweise einen Blick auf die Monetarisierung (was für ein hässliches Wort!). Das heißt: Da ich sowieso von der VGWort Ausschüttungen für meine Artikel in Printmedien und auf Heise-Online bekomme, werde ich die Zählpixel auch hier in Hugo integrieren. Mit Google AdSense und Amazon Affiliate habe ich bereits gearbeitet - und war sehr enttäuscht. Die Leser verlieren ihre Privatsphäre und werden von Anzeigen genervt, ich bekomme eine paar winzige Krümmel und Google und Amazon verdienen sich einen goldenen Arsch. Mal sehen was ich da mache, ich werde das hier auf dieser Website auf jeden Fall transparent halten und ab und zu einen eventuellen Erfolg veröffentlichen - davon kann der Leser vielleicht etwas für eigene Projekte mitnehmen. Mit Patreon, PayPal-Spenden oder begleitende YouTube-Videos habe ich noch keine Erfahrungen, aber das kann sich schnell ändern...
• Parallel zu dieser Website wird es auch einen Artikel bei Heise+ geben. Zwei Baustellen bedeuten dreifache Arbeit! :D
• Dem Duinocoin-Projekt fehlt ein funktionierender MicroPython-Miner. Ich habe einen für ESP8266/ESP32/Pico/BBC:micro programmiert und werde die Software frei und unter der MIT-Lizenz hier (und auf Github) veröffentlichen.
• Es sind noch zwei weitere Projekte zum Duinocoin geplant. Dazu später mehr! ;)

So, und wo stehe ich jetzt? Nun, mit dieser Website und dem überschaubaren Duinocoin-Projekt sammele ich Erfahrungen, die ich hier in unregelmäßigen Abständen unter dem Tag "Hugo" veröffentlicht werde. Ich hoffe, dass dabei für den Leser und die Leserin einige brauchbare Infos abfallen. Viel Spaß!